Freihaltung der Alp Bollenwees mit Schafen

03.04.2020
Die Innerrhoder Jagdverwaltung und die Bollenwees GmbH haben sich über die Freihaltung der Alp Bollenwees mit Schafen bis mindestens zum Jahr 2030 vertraglich geeinigt. Eine entsprechende Entschädigung wird aus dem Fonds für Wildhege jährlich ausbezahlt.
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Blick von der Bollenwees in Richtung Hundstein (Foto: Ueli Nef)

Die Innerrhoder Jagdverwaltung und die Bollenwees GmbH haben sich über die Freihaltung der Alp Bollenwees mit Schafen bis mindestens zum Jahr 2030 vertraglich geeinigt. Eine entsprechende Entschädigung wird aus dem Fonds für Wildhege jährlich ausbezahlt.

Zum Aufgabenbereich einer Jagdverwaltung gehören insbesondere die Erhaltung und die Aufwertung der Lebensräume der wildlebenden Säugetiere und Vögel. Die gesömmerten Schafe im Alpstein nutzen oftmals den gleichen Lebensraum wie das Gams- und Steinwild. Weil Schafe und wildlebende, horntragende Paarhufer relativ nahe miteinander verwandt sind, ergeben sich häufig ungewünschte Interaktionen. So ist sowohl das Steinwild als auch das Gamswild für die gleichen Krankheiten empfänglich wie das Schaf (beispielsweise Gämsblindheit, Moderhinke, Lippengrind).

Ebenfalls spielt die Futterkonkurrenz und die räumliche Nutzung eine entscheidende Rolle. Schafe beanspruchen dieselben Gräser und Kräuter wie Gams und Steinwild. Im Unterschied zu diesen beissen Schafe die Pflanzen tiefer ab und reissen sie nicht selten mitsamt den Wurzeln aus. Dies führt zu einer intensiven Nutzung der Nahrungsgrundlagen wie beispielsweise bei Standweiden und zu einer Verminderung des Nahrungsangebots für die Wildtiere. Diese müssen über das ganze Winterhalbjahr bis zum Beginn der Vegetationszeit von dem leben, was Ende September übrig geblieben ist.

Ein weiterer Aspekt ist die Sorge der Bollenwees GmbH um die verschiedenen Trinkwasserquellen im Grossraum Bollenwees. Über Jahre durchgeführte Proben am Rohwasser zeigen, dass dieses vor und einige Wochen nach der Bestossung mit Nutztieren bakteriologisch einwandfrei ist. Während der Alpzeit muss das Wasser jedoch technisch nachbehandelt werden, um die Trinkwasservorschriften zu erfüllen.

Der Wasserverbund Furgglen-Bollenwees strebt deshalb ein gesundes Mass an Bestossung und Quellschutz an. Dies aber nicht nur auf den eigenen Alpen, sondern auch auf Roslen und im Bereich Häuser/Amboss. Der Wasserverbund geht auf der Bollenwees mit gutem Beispiel voran.

Die Jagdverwaltung ist froh über diesen Vertragsabschluss und bedankt sich bei der Bollenwees GmbH für die konstruktive Zusammenarbeit.

Mitteilung im Wortlaut