Energie- und Klimaschutzstrategie Appenzell I.Rh.

12.06.2023
Basierend auf dem Grundlagenbericht zum Energiebedarf wurde für den Kanton eine Energie- und Klimastrategie erarbeitet. Diese umfasst neun Handlungsfelder, in denen Treibhausgasemissionen vermindert werden sollen. Jedes Handlungsfeld ist versehen mit konkreten Massnahmen zur Umsetzung. Die Strategie soll nun einer breiten öffentlichen Vernehmlassung unterzogen werden.

Basierend auf dem Grundlagenbericht zum Energiebedarf wurde für den Kanton eine Energie- und Klimastrategie erarbeitet. Diese umfasst neun Handlungsfelder, in denen Treibhausgasemissionen vermindert werden sollen. Jedes Handlungsfeld ist versehen mit konkreten Massnahmen zur Umsetzung. Die Strategie soll nun einer breiten öffentlichen Vernehmlassung unterzogen werden.

Der Klimawandel hat konkrete Auswirkungen auf unser Leben und unseren Alltag. Die Klima-szenarien für die Schweiz zeigen, dass auch im Kanton Appenzell I.Rh. die Jahresmitteltemperatur deutlich zunimmt. Im Sommer gibt es deutlich mehr Hitzetage, die vorab in den bebauten Gebieten des Kantons weitreichende Folgen haben können. Gemäss Prognosen werden zudem die Niederschläge im Sommer eher abnehmen. Gleichzeitig werden vermehrt Starkniederschläge auftreten. Im Winter wird die Niederschlagsmenge eher zunehmen, aber weniger als Schnee, sondern gehäuft als Regen. Um diese Entwicklungen zu bremsen und in eine andere Richtung zu lenken, müssen Massnahmen ergriffen werden.

Basierend auf dem Grundlagenbericht zum Energiebedarf des Kantons wurde die Energie- und Klimaschutzstrategie Appenzell I.Rh. erarbeitet. Die Strategie setzt die vom Bund 2010 beschlossene Netto-Null-Zielsetzung um, mit welcher die Treibhausgasbilanz der Schweiz ab 2050 neutral sein soll, damit die Klimaerwärmung auf maximal 1.5°C beschränkt sein wird. Hierzu wurde für den Kanton Appenzell I.Rh. ein spezifischer Absenkpfad der Treibhausgasemissionen festgelegt.

Handlungsfelder für Appenzell I.Rh.

Die Energie- und Klimaschutzstrategie identifiziert neun Handlungsfelder zur Verminderung der Treibhausgasemissionen: Gebäude (Sanierung und Effizienz), Effizienz in Industrie und Gewerbe, Wärmeversorgung (Raumwärme und Warmwasser), Effizienz öffentliche Infrastruktur, erneuerbare Stromproduktion, Mobilität, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus mit Hotellerie und Tagestourismus sowie Ressourcen, graue Treibhausgasemissionen und Kommunikation. Die Handlungsfelder sind abgestimmt auf die lokalen Gegebenheiten in Appenzell I.Rh. und adressieren die grössten Verursacherinnen und Verursacher der kantonalen Treibhausgasemissionen. Diese müssen, um den Zielpfad der Klimaneutralität im Energiebereich zu erreichen, reduziert werden.

Konkrete Massnahmen

Zusammen mit der Energie- und Klimaschutzstrategie wurden für jedes Handlungsfeld konkrete und auf die Strukturen und Gegebenheiten des Kantons Appenzell I.Rh. abgestimmte Massnahmen erarbeitet. Anhand der zu erwartenden Wirkungen und Kosten wurden diese für die Umsetzung priorisiert. Für die priorisierten Massnahmen wurden in einem ersten Schritt Massnahmenblätter erstellt. Voraussichtlich wird die notwendige Dekarbonisierung der Energieversorgung zu einem Grossteil durch eine Elektrifizierung der Mobilität und Wärmeversorgung erfolgen. Aus diesem Grund ist mittel- und langfristig mit einem Anstieg des Stromverbrauchs zu rechnen, auch wenn Effizienzsteigerungen von Geräten und Versorgungssystemen einen teilweisen Ausgleich bringen.

Grosses Potenzial an erneuerbaren Energien

Wie der Grundlagenbericht zum Energiebedarf zeigt, verfügt der Kanton Appenzell I.Rh. über ein grosses Potenzial an erneuerbaren Energien, hauptsächlich im Bereich der Sonnenenergie und Windkraft. Dieses Potenzial soll genutzt werden. Insbesondere der Ausbau der Solarenergie durch private Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer kann beträchtlich erhöht werden. Gleichzeitig ist eine langfristige Reduktion des Energiebedarfs durch angepasste Verhaltensweisen ein wichtiger Beitrag, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.

Öffentliche Beteiligung

Die Energie- und Klimaschutzstrategie ist ein wichtiges Instrument, um die Versorgung mit erneuerbarer Energie voranzutreiben. Bei der konkreten Umsetzung trägt die Kantonsbevölkerung mit einer aktiven Teilhabe entscheidend zum Gelingen bei. Daher soll mit einer öffentlichen Vernehmlassung eine breite Beteiligung ermöglicht werden. Die Energie- und Klimaschutzstrategie Appenzell I.Rh. ist unter www.ai.ch/publikationen-standeskommission abrufbar, der Grundlagenbericht zum Energiebedarf des Kantons Appenzell I.Rh. unter www.ai.ch/bud-ahe.

Mitteilung im Wortlaut