«Buch und Literatur Ost+» geht in die vierte Runde

29.09.2023
«Buch und Literatur Ost+», das gemeinsame Pilotförderprogramm der Kulturämter der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein unterstützt die Projekte von Johanna Gschwend, Heinrich Lüber, Marion Regenscheit und Sarah Burger mit einem Förderbeitrag.

«Buch und Literatur Ost+», das gemeinsame Pilotförderprogramm der Kulturämter der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein unterstützt die Projekte von Johanna Gschwend, Heinrich Lüber, Marion Regenscheit und Sarah Burger mit einem Förderbeitrag.

Bereits zum vierten Mal vergeben die Ostschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein im Rahmen des Förderprogramms «Buch und Literatur Ost+» spezielle Beiträge an die Realisation von Projekten, in denen bereits publizierte Texte neu belebt, bearbeitet und beleuchtet werden. Zentrales Anliegen des Förderprogramms ist, neuen Formen der Kreation und Zusammenarbeit für professionelle Kulturschaffende aus der Buchbranche zu ermöglichen, um ergänzend zur klassischen Buchförderung das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure in der Region zu stärken.

Die Jury 2023 bestand aus: Johannes Stieger, St.Gallen, Annette Hug, Zürich, Anna Hilti, Liechtenstein, Jens Lampater, Schaffhausen. Von Seiten der Kulturämter wurde die Projektsteuerung begleitet von Fritz Rigendinger, Glarus, und Elisabeth Stöckler, Liechtenstein. Die Jury wählte aus elf Eingaben drei Projekte aus und vergab einen Startbeitrag.

«Fallstudie – eine Debatte». Ein interdisziplinäres Vermittlungs- und Ausstellungsprojekt.

Der Künstler Heinrich Lüber hat das Projekt initiiert, welches auf der Grundlage der beiden im Glarnerland angesiedelten Texte «Die Steinflut» von Franz Hohler und «Kilchenstock. Bergsturz in den Köpfen» von Emil Zopfi das Thema eines nahenden Bergsturzes im Kontext des Klimawandels behandelt. Gemeinsam mit der Dramaturgin Renata Burkhardt, der Kunstvermittlerin Birgit Rufer, der Szenografin Fjolla Rizvanolli und dem Sounddesigner Daniel Hobi ist zunächst eine Serie von Vor-Ort-Gesprächen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten der Glarner Bevölkerung vorgesehen. Diese sollen später in einer Ausstellung und verschiedenen Veranstaltungsformen vielstimmig inszeniert werden.

«Pochage - Literaturmagazin zur Förderung und Verbreitung von Fan Fiction».

Die Literaturvermittlerin Marion Regenscheit und der Autor Lucien Haug planen die Realisierung eines neuen, zweisprachigen Schweizer Literaturmagazins, welches halbjährlich erscheinen soll. «Pochage» widmet sich dem Genre der Fan Fiction - und damit der Förderung und Publikation literarischer Texte, welche auf bereits publizierte und bekannte Texte reagieren, zu ihnen Position beziehen und sie auf verschiedenste Art weiterdenken und -schreiben. Gemeinsam mit dem Verlag Studio Elharz und der Gestalterin Gianna Burghartz sollen zunächst vier Ausgaben des Magazins realisiert werden. Neben der redaktionell kuratierten Auswahl etablierter Autorinnen und Autoren will das Magazin auch Beiträge aus einer breiten Leser- und Autorinnenschaft in Form von «open calls» anlocken und damit bestehende Grenzen zwischen E- und U-Literatur aufbrechen.

«Feuerzeug» - Buchprojekt zur Zweideutigkeit des Feuers

Die Kunstvermittlerin Johanna Gschwend setzt sich im Netzwerk mit der Autorin Tabea Steiner, dem Illustrator und Comiczeichner Adam Vogt, dem Autor Simone Olivadoti, der Illustratorin und Comicautorin Julia Trachsel und dem Grafiker Dennis Zoller mit dem Phänomen des Feuers auseinander. Ausgehend vom Essay «Die Psychoanalyse des Feuers» des französischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Gaston Bachelard werden die ambivalenten Eigenschaften des Feuers als Wärmequelle und tödliche Gefahr zum einen als literarisches Sujet, zum andern als physikalisches Phänomen in Text und Bild ergründet. Das aus dem Projekt entstandene Buch soll im Rahmen von Ausstellungen und Lesungen an verschiedenen Literaturorten der Ostschweiz präsentiert werden.

Startbeitrag an das Projekt «Drei Texte vom Berühren»

Im Projekt «Drei Texte vom Berühren» möchten die Künstlerin Sarah Burger, der Gestalter Dafi Kühne, die Performerin Johanna Kotlaris und die Choreografin Simone Aughterlony das Spannungsfeld von körperlicher Nähe und Distanz anhand der Perspektiven dreier Texte ausloten: Der Essay «Prehension» des britischen Philosophen Colin McGinn schildert das Entstehen der menschlichen Hand aus anthropologischer Perspektive. In «Politics of Touch» fragt die kanadische Kulturtheoretikerin Elin Manning, welche soziokulturellen Strukturen zwischenmenschlicher Interaktion zugrunde liegen. Und im Gedicht «Maintenance» evoziert die kanadische Poetin Anne Carson konkrete Handlungen im Kontext ihrer Umgebung.

Mitteilung im Wortlaut