Appenzeller Lehre

Das Volkswirtschaftsdepartement (Amt für Wirtschaft) und das Erziehungsdepartement (Amt für Berufsbildung und Berufsberatung) lancierten letztes Jahr zusammen mit dem Kantonalen Gewerbeverband (KGV) und der Handels- und Industriekammer (HIKA) ein Projekt mit dem Namen „Arbeitswelt Innerrhoden“. Im Rahmen eines Vorprojektes wurde untersucht, wie mit der aktuellen und künftigen Situation umgegangen werden soll, beispielsweise indem Schulabgänger animiert werden, zuerst in Appenzell Innerrhoden eine Lehrstelle zu suchen. Immerhin schliessen heute jedes Jahr rund 70 bis 90 Lernende einen Lehrvertrag ausserhalb des Kantons ab.Unter dem Oberbegriff „Arbeitswelt Innerrhoden“ wurden drei Teilprojekte definiert: Das Projekt „Appenzeller Lehre“, eine „Tischmesse“ für Ausbildungsbetriebe und Lehrstellensuchende sowie ein „Projekt für Wiedereinsteigerinnen“. Dazu wurden Massnahmen definiert und beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI des Bundes ein Finanzierungsgesuch eingereicht. Das SBFI unterstützt die Umsetzung der Projekte finanziell mit einem namhaften Betrag. Die vier Initianten stellen die Arbeitswelt Innerrhoden und die Teilprojekte mit einem Stand an der Gewerbemesse A17 in Appenzell vor.

Das Projekt „Appenzeller Lehre" hat zum Ziel, eine Berufslehre in Appenzell Innerrhoden noch attraktiver zu machen. Die Vorteile der Ausbildung in einem Kleinbetrieb wird durch Angebote ergänzt, welche üblicherweise nur Grossbetriebe ihren Lernenden anbieten. So werden die Lernenden künftig an Informations- und teambildende Anlässe eingeladen und kommen in den Genuss verschiedener Vergünstigungen. Ein wöchentliches Lern-Atelier unterstützt das Einüben des Schulstoffs – übrigens eine Massnahme, die bereits angelaufen ist. In diesem Projekt geht es darum, neben Lernenden deutscher Muttersprache auch Migranten, welche eine Berufslehre machen, zu fördern.

Auf der anderen Seite werden auch Lehrbetriebe unterstützt und der Austausch unter den Ausbildungsbetrieben gefördert. Auf zusätzlichen Support können insbesondere Lehrbetriebe zählen, welche Migranten ausbilden, indem beispielsweise deren Sprach- und Lerndefizite überbrückt werden.

Mit höherer Ausbildungsqualität und Vorteilen für die Lernenden wird so dem Rückgang von Lehrvertragsabschlüssen entgegengewirkt. Nächstens wird ein Bündel von Massnahmen geschnürt und konkretisiert. Parallel werden gegen 50 Lehrbetriebe gesucht, welche bei diesem freiwilligen Projekt mitmachen. Ziel ist, dass die teilnehmenden Betriebe nicht nur unterstützt werden, sondern mit diesem Label gegenüber künftigen Lehrstellensuchenden Image gewinnen.

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