Breites Bündnis fordert Zubringer Appenzellerland

06.05.2022
Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung aus den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen bekräftigen an einer Medienorientierung ihre breit abgestützte Forderung nach dem Zubringer Appenzellerland. Das Projekt darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.
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Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung aus den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen bekräftigen an einer Medienorientierung ihre breit abgestützte Forderung nach dem Zubringer Appenzellerland. Das Projekt darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Die Vorlage des Bundesrates für das Strategische Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen stösst in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen sowie in der Gemeinde Herisau und der Stadt Gossau auf Unverständnis. In ihren Vernehmlassungsantworten fordern sie vom Bund einen konkreten Realisierungshorizont für den Zubringer Appenzellerland mit der Umfahrung Herisau. Am Freitag, 6. Mai 2022, bekräftigten sie diese Forderung an einer gemeinsamen Medienorientierung mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommunal-, Kantonal und Bundespolitik, aus Gewerbe, Industrie und Tourismus sowie von TCS und Quartierverein.

Flaschenhals Herisau ist ein regionales Problem

In ländlich geprägten Raumstrukturen wie der Ostschweiz und namentlich in den beiden Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden nehmen die Strassen und insbesondere auch die Nationalstrasse N25 eine zentrale Rolle ein. Der Flaschenhals Herisau, wo sich zwei eidgenössische Strassenachsen am einen Ortsrand treffen und vereint durch die Siedlung und dabei durch Wohngebiet quälen, ist mehr als ein lokales Verkehrsproblem. Mit dem Projekt Zubringer Appenzellerland muss die Gesamtsituation in einer wichtigen Region der Ostschweiz verbessert werden.

Ungenügende Anbindung zweier Hauptorte

Die reservierte Haltung des Bundes ist nicht nachvollziehbar. Die bessere strassenseitige Anbindung der beiden Appenzeller Kantone darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. Die Hauptorte der Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden sind nach wie vor ungenügend an das Nationalstrassennetz angeschlossen. Entlang der Hauptverkehrsachse zwischen St. Gallen–Winkeln und Appenzell bestehen gravierende verkehrstechnische Engpässe und Sicherheitsprobleme. Erstere werden durch einen fehlenden Anschluss an das Güterverkehrsnetz ohnehin schon akzentuiert.

Die direkte Anbindung an die A1 im Raum Winkeln–Gossau Ost ist für die wirtschaftliche Zukunft und Standortattraktivität beider Appenzell von zentraler Bedeutung. Eine von den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen in Auftrag gegebene Studie weist die volkswirtschaftlichen und regionalwirtschaftlichen Auswirkungen des Zubringers Appenzellerland aus. Für die Wohn- und Wirtschaftsstandorte Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden ist dieser Anschluss essentiell.

Zentrale Voraussetzung für Cargo Sous Terrain

Auch für den Stadtrat Gossau sind Sinn und Notwendigkeit des Autobahnanschlusses Appenzellerland weiterhin gegeben. Dies hat er in seiner Stellungnahme gegenüber dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) deutlich gemacht. Im gesamtschweizerisch bedeutenden Wirtschaftsgebiet St. Gallen West–Gossau Ost sind Entwicklungen in Gange, welche in die Überlegungen zum Autobahnzubringer einbezogen werden müssen. Dieser würde zudem eine Entlastung für das Gossauer Siedlungsgebiet bringen, insbesondere bezüglich Lastwagenverkehr. Erst der Zubringer würde weitere raum- und verkehrs-planerische Umsetzungen im Gossauer Siedlungsgebiet ermöglichen, wie Innenentwicklung oder Förderung des Langsamverkehrs. Für den Stadtrat Gossau ist zudem klar, dass für allfällige Hubs für den regionalen Güterverkehr oder für Cargo Sous Terrain der Anschluss Gossau-Ost als Bestandteil des Zubringers Appenzellerland erforderlich ist.

Mitteilung im Wortlaut