27 Jahre am Gericht

29.04.2022
27 Jahre war Caius Savary in der Judikative im Kanton Appenzell I.Rh. tätig. Damit ist Schluss. Der Bezirksgerichtspräsident Appenzell I.Rh. legt sein Amt Ende April nieder. Er wird sich beruflich neu orientieren.

27 Jahre war Caius Savary in der Judikative im Kanton Appenzell I.Rh. tätig. Damit ist Schluss. Der Bezirksgerichtspräsident Appenzell I.Rh. legt sein Amt Ende April nieder. Er wird sich beruflich neu orientieren.

Am 1. Juni 1995 nahm der damals 37-jährige Rechtsanwalt lic. iur. Caius Savary seine Tätigkeit beim Kanton Appenzell I.Rh. auf, ursprünglich als Gerichtsschreiber am Kantonsgericht unter Kantonsgerichtspräsident Dr. phil. Ivo Bischofberger. Rund zehn Jahre später wählte ihn der Grosse Rat des Kantons Appenzell I.Rh. in seiner Sitzung vom 27. Juni 2005 zum ersten hauptamtlichen Präsidenten des Bezirksgerichts Appenzell I.Rh. und bestätigte ihn in der Folge jeweils in seinem Amt. Letztmals wurde er im Jahr 2019 wiedergewählt. In den Jahren 2008 bis 2019 war er zudem als Jugendanwalt tätig.

Caius Savary hat in seiner Zeit an den Gerichten des Kantons Appenzell I.Rh. an tausenden von Entscheiden und Urteilen mitgewirkt oder diese selber gefällt. Beispielsweise hat er in den Jahren 2006 bis 2020 als Einzelrichter rund 380 Ehescheidungsverfahren präsidiert. In über 95% der Fälle kam es dabei zu einer einvernehmlichen Regelung der Scheidungsfolgen. Diese ausserordentliche Anzahl an Vergleichen, beziehungsweise Konventionen, ist nicht zuletzt auf seine nebenberufliche Ausbildung zum Mediator in den Jahren 2007 bis 2009 am Wirtschaftsförderungsinstitut Vorarlberg zurückzuführen.

Neben seiner richterlichen Tätigkeit für den Kanton Appenzell I.Rh. wirkte Caius Savary an der Ausarbeitung diverser Gesetzesvorlagen im Bereich des Zivil-, Straf- und Verwaltungsrechts mit. Beispielsweise stammen die Einführungsgesetze zur Schweizerischen Zivilprozessordnung und zur Schweizerischen Strafprozessordnung massgeblich aus seiner Feder. Auch bei der formellen Bereinigung der gesamten Gesetzessammlung in den Jahren 2003 bis 2006 wirkte er intensiv mit. Sein letzter Streich war, beziehungsweise ist, die Revision des Gerichtsorganisationsgesetzes.

Für seine langjährige Tätigkeit im Dienste der Judikative des Kantons Appenzell I.Rh. gebührt ihm ein herzlicher Dank, verbunden mit den besten Wünschen für den nächsten Lebensabschnitt. Vergölts Gott!

Mitteilung im Wortlaut