Postautofahrplan Oberegg – Antwort auf Petition

05.10.2018
Am 18. September 2018 überreichte alt Bezirksrat Curdin Herrmann eine «Petition» von 306 Unterzeichnenden, die sich gegen eine angebliche Verschlechterung des öV-Postautofahrplans zur Wehr setzt. Das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Appenzell I.Rh. hat die Anliegen geprüft und nimmt Stellung.

Am 18. September 2018 überreichte alt Bezirksrat Curdin Herrmann eine «Petition» von 306 Unterzeichnenden, die sich gegen eine angebliche Verschlechterung des öV-Postautofahrplans zur Wehr setzt. Das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Appenzell I.Rh. hat die Anliegen geprüft und nimmt Stellung.

Die Fahrplangestaltung des öffentlichen Verkehrs steht vor der Herausforderung, unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse mit dem grösstmöglichen Nutzen zu vereinen. Dabei schliessen sich oft unterschiedliche Anliegen gegenseitig aus. Aufgrund von geänderten Fahrzeiten der Bahnen des Regional- und Fernverkehrs mussten die bestehenden Postautolinien im Appenzeller Vorderland überarbeitet werden. Im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten wurden die Postautoverbindungen bestmöglichst auf die Einwohner und Einwohnerinnen von Oberegg ausgerichtet.

Die Petition aus Oberegg bemängelt in erster Linie die Anschlussverbindungen in Heiden. Damit verkennt die Petition aber, dass die Anschlüsse ab Heiden nach St.Gallen, Trogen, Walzenhausen, St.Margrethen, Rorschach oder Rheineck vom Kanton Appenzell I.Rh. nicht bestellt werden. Auf diese Fahrplangestaltung besteht mit anderen Worten kein direkter Einfluss. Zudem beteiligt sich der Kanton Appenzell I.Rh. und der Bezirk Oberegg auf der Linie Heiden-Heerbrugg finanziell mit einem Minderheitsanteil von rund 26%. Das heisst, etwa drei Viertel der Deckungszahlungen («Abgeltungen») an PostAuto leisten die Kantone Appenzell A.Rh. und St.Gallen. Die verschiedenen Interessen werden entsprechend gewichtet.

Dennoch resultiert bei einer Gesamtbetrachtung weiterhin ein attraktives Verkehrsangebot für Oberegg. Die Petition gibt kein vollständiges Gesamtbild ab. So bestehen ab Oberegg den ganzen Tag kurze Anschlüsse in Heiden nach St.Gallen Bahnhof, morgens zwischen 6-7 Uhr und abends zwischen 18-19 Uhr über Eggersriet, in den Nebenverkehrszeiten über Rehetobel. Eine Verdichtung mit Zusatzkursen ab Heiden nach 18.00 Uhr wird für das Jahr 2020 geprüft.

Der bisherige Fahrplan weist den grossen Mangel auf, dass Reisende in Heerbrugg 25 Minuten auf den Zuganschluss warten müssen. Dies wird mit dem neuen Fahrplan deutlich verbessert. Damit wird beispielsweise Zürich über Heerbrugg-Sargans schneller erreicht als bisher über Heiden-St.Gallen. Reisen von Oberegg nach Rorschach sind neu über Rheineck 17 Minuten schneller als bisher. Diese Verbesserungen werden in der Petition nicht erwähnt. Die Petition stützt sich auf die Fahrplanentwürfe von PostAuto, wie sie von Mitte Mai bis Mitte Juni 2018 zur Stellungnahme öffentlich aufgelegt wurden. Die Entwürfe wurden aber im vergangenen Sommer teilweise angepasst. Namentlich wurden auf der Linie Heiden-Oberegg-Heerbrugg am Morgen zwei zusätzliche Kurse eingefügt und damit der Anschluss an die Kantonsschule in Trogen sichergestellt.

Damit die Angebote rechtzeitig geplant und bereitgestellt werden und die Fahrpläne pünktlich zur Verfügung stehen, mussten die Transportunternehmen die Fahrpläne für das kommende Fahrplanjahr 2019 bis Mitte August 2018 einreichen. Aus diesem Grund sind Änderungen ab dem Jahr 2020 wieder möglich.

Grundsätzliche Anliegen zum öV-Angebot werden mit dem Bezirk Oberegg besprochen. Die interessierte Öffentlichkeit hat im Rahmen der jährlichen Veröffentlichung der Fahrplanentwürfe ab Mitte Mai die Möglichkeit, Verbesserungen vorzuschlagen (www.fahrplanentwurf.ch).

Amtliche Mitteilung im Wortlaut