Biodiversität

Die Agrarpolitik unterstützt Bestrebungen, die Biodiversität zu erhalten und natürliche Ressourcen zu schonen. Nach Jahrzehnten der Intensivierung der Landwirtschaft hat sich die Politik zugunsten der ökologischen Vielfalt verändert. Das Bewusstsein der Bauern und Bäuerinen für den Erhalt naturnaher Lebensräume steigt durch die verstärkte Förderung der ökologischen Leistungen.

Von Kantonsseite wurde 2006 ein modulartiges kantonales Vernetzungsprojekt gestartet. Aktuell läuft die 3. Vernetzungsperiode 2019 – 2026. Das Ziel von Vernetzungsprojekten ist die natürliche Artenvielfalt auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu erhalten und zu fördern.

Der Leitfaden kantonales Vernetzungsprojekt informiert über die möglichen Massnahmen.

Hecke mit Krautsaum
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Welche Bauernbetriebe haben die schönsteHecken?
Hecken bereichern das
Appenzellerland. Bauernfamilien, die diese Hecken pflanzen und pflegen, sollen im Rahmen einer vom Bauernverband AI zusammen mit Partnern initiierten Heckenmeisterschaft für ihre Arbeit gewürdigt und ausgezeichnet werden. Im Frühlingverzaubern Hasel, Weissdorn, Heckenrose, Geissblatt, Tierlibaum, Schneeball und Holunder die Landschaft. Hecken und Feldgehölze prägen zusammen mit Wiesen und Weiden die Appenzeller Landschaft. Sie tragen wesentlich zur Schönheit der Appenzeller Landschaft bei. Hecken erfreuen nicht nur unser Auge, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität. Denn in Hecken gedeihen Sträucher und Kräuter, welche Vögel, Schmetterlinge, Wiesel, Feldhasen und anderen Tieren Lebensraum und Nahrung bieten. Hecken spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Böschungen, beugen Erosionen vor und vernetzen Lebensräume. So ist jedeMeter Hecke wichtig. Würdigung der aufwändigen Pflege Heckebrauchen eine fachgerechte Pflege. So leisten Bauernfamilien mit der Pflanzung, dem Erhalt und der Pflege von Hecken einen wertvollen Beitrag für die Natur. Der Bauernverband Ahat zusammen mit dem Landwirtschaftsamt AI, der Fachstelle Natur-und Landschaftsschutz AI, mit Pro Natura St. Gallen-Appenzell und dem WWF Appenzell, die Meisterschaft initiiert, um die Leistungen der Landwirtschaft zu Gunsten von Ökologie und Landschaftsbild zu würdigenDie Trägerschaft ruft Bäuerinnen und Bauern auf, ihre Hecken anzumelden und damit diese Meisterschaft zu bereichern, sowie die Leistungen zu Gunsten der Biodiversität sichtbar zu machen. Die Gewinner heben ab! Bäuerinnen und Bauern aus Appenzell Innerrhoden werden im Frühling 2023 aufgerufen, ihre schönsten Hecken anzumelden. Im Juni bewertet eine Jury aus Fachleuten die angemeldeten Hecken. An einem Bauernbrunch anfangs September werden die Gewinner verkündet. Die ersten drei Preisträger erwartet ein gemeinsamer Ballonflug mit Partner/in. Die Ränge vier bis sechs werden mit einem Gutschein im Wert von 150 Franken anerkannt. Bis zum 30. April 202können Hecken unter folgender Adresse angemeldet werden:

Landund Forstwirtschaftsdepartement
Fachstelle
Naturund Landschaftsschutz
Gaiserstrasse 8
9050 Appenzell
071 788 95 82
info@lfd.ai.ch

Hecken sind Lebensraum für bedrohte Arten. Hecken bieten vielen seltenen Tier-und Pflanzenarten Lebensraum und sind als Vernetzungsstrukturen von zentraler Bedeutung. In dornigen Sträuchern sind Nester des Neuntöters geschützt vor Räubern. In grossen Asthaufen mit dickem Holz können Hermeline ihre Jungen aufziehen und Ringelnattern können sich bei südexponierter Lage darauf sonnen. Insekten finden in den Blüten verschiedener einheimischer Straucharten Nektar, Haselmäuse laben sich an den Früchten. Auch Schmetterlinge finden in Hecken Nahrung und Schutz. So frisst sich die Raupe des Ligusterschwärmers an den Blättern des Ligusters satt und die Zitronenfalterraupen an Blättern des Faulbaums oder Kreuzdorns. Entlang einer Hecke können sich Singvögel, Reptilien und Kleinsäuger geschützt bewegen und sind so Greifvögeln und anderen Raubtieren nicht schutzlos ausgeliefert. Je länger, struktur-und artenreicher eine Hecke ist, desto besser kann sie ihre Aufgaben erfüllen. Hecken können in unserer Region über zwanzig standortheimische Strauch-und Baumarten aufweisen. Besonders wertvoll sind dornentragende Sträucher wie die Heckenrose, Weiss-oder Schwarzdorn. Sie bieten den besten Schutz vor Fressfeinden wie Hauskatzen. Hochwachsende Arten befinden sich im Innern der Heckeniedrigwachsende eher am Rand.