Die Jungbürger erarbeiten ein Aktionsprogramm, 1970

1969 war in Appenzell I.Rh. unter dem Namen "Jungbürger AI" von jungen Bürgerinnen und Bürgern ein politischer Verein gegründet worden mit dem Zweck, "die politische Willensbildung in Appenzell I.Rh. zu fördern und zu politischen Fragen Stellung zu nehmen". Zwar gab es schon Anfang der 1960er-Jahre mit dem Jungbürgerverband ein ähnliches Bündnis, doch lehnte sich dieses stark an die konservative Volkspartei an. Die neuen "Jungbürger" unterstützten nach der Gründung sogleich eine Initiative zur Einführung des Frauenstimmrechts. Die Abstimmung darüber ging zwar an der Landsgemeinde 1969 verloren, doch war die Lust am Mitgestalten des politischen Lebens in Appenzell erwacht.
1970 erarbeiteten die "Jungbürger AI" ein Aktionsprogramm, das Probleme des Kantons benennen und lösen sollte, und 1971 benannte sich der Verein in "Gruppe für Innerrhoden" (GFI) um. Mit ihren kritischen und hinterfragenden Positionen übernehmen die GFI-Vertreter bis heute eine Art Oppositionsrolle im Politbetrieb des Kantons.