Produkte / Preise

Zusammensetzung der Strompreise

Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie- und Netznutzungskosten sowie Abgaben zusammen.

Der Energietarif deckt die Kosten für die Strombeschaffung, den Stromvertrieb und den Kundenservice ab. Beim Energiepreis hat es zwei unterschiedliche Haupteinflussfaktoren: Bei Werken mit sehr grossem eigenen Produktionsanteil bestimmt die Produktion den Energiepreis. Bei Werken, die die Energie im Handel beschaffen müssen, ist der Marktpreis entscheidend. Dieser wird aber international (europäisch) beeinflusst. Die Energie- und Wasserversorgung Appenzell (EWA) muss die gelieferte Energie mehrheitlich am Markt beschaffen.

Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Verteilnetzes der EWA. Ebenso werden die anteiligen Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der St.Gallisch Appenzellische Kraftwerke AG (SAK), der Axpo und der Swissgrid sowie die Dienstleistungen der Swissgrid (SDL) für den Betrieb und die Stabilität des gesamten Netzsystems der Schweiz mit dem Netznutzungstarif gedeckt. Ab 2024 werden auch die Kosten Bundes zur Errichtung einer Stromreserve im Winter über den Netznutzungstarif an die Bevölkerung abgewälzt.

Die Abgaben wiederum umfassen die gesetzlichen Beiträge zur Förderung der erneuerbaren Energien und zur ökologischen Sanierung der Wasserkraft. Zusätzlich würden auch Abgaben an das Gemeinwesen gedeckt, welche im Gebiet der EWA aber nicht erhoben werden.

Die Strompreise sind streng reguliert und die EWA muss sich bei der Strompreisdefinition an die Vorgaben des Regulators halten. Die schweizerische Elektrizitätskommission (ElCom) überwacht die Preisbildung aller Energieversorger.
Mit der 60-Franken-Regel hat die ElCom zudem einen Schwellenwert für die jährlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten der Netzbetreiber im Energievertrieb in der Grundversorgung festgelegt. Das heisst, die EWA darf im Energievertrieb pro Rechnungsempfänger/in im Jahr 2024 nur 60 CHF verdienen.
Auch die Netznutzungstarife werden von der ElCom im Rahmen der Cost-Plus-Regulierung überwacht. Die EWA darf nur die Betriebs- und Kapitalkosten für ein sicheres, leistungsfähiges und effizientes Netz in die Netznutzung einrechnen, die sogenannten anrechenbaren Kosten. In den anrechenbaren Kapitalkosten ist eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals enthalten, die einem „Betriebsgewinn“ entspricht. Dieser Zins (WACC) wird jährlich vom Bund festgelegt.

Stromqualitäten

Für Haushalts- und Geschäftskunden mit einem Jahresbezug von weniger als 50'000 kWh wird standardmässig im Basis-Tarif die Stromqualität naturemade angeboten. Für die restlichen Kunden wird standardmässig Energie, welche zu 100% in Schweizer Wasserkraftwerken produziert wird geliefert. Ein Wechsel der Stromqualität auf eines der nachfolgenden klima- und naturschonenden Produkte ist jeweils auf Beginn eines Jahres möglich (für Kunden mit einem Jahresbezug von mehr als 50'000 kWh auf Beginn eines Quartals). Detaillierte Informationen und Preise finden Sie in den entsprechenden Preisblätter oder der Produktsammlung. Sämtliche Stromqualitäten enthalten den durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) des Bundes geförderten Strom. Detaillierte Informationen zu naturemade Gütesiegel finden Sie unter www.naturemade.ch.

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Mit jeder verkauften Kilowattstunde aus Photovoltaik oder naturemade star zertifizierter Wasserkraft werden 0.7 Rp. / kWh in den Naturstromfonds Ostschweiz einbezahlt. Der Naturstromfonds unterstützt unter anderem ökologische Aufwertungsmassnahmen, Neophytenbekämpfung, usw. Entsprechende Projekte können über die Website des Naturstromfonds Ostschweiz eine Projektfinanzierung beantragen.

naturemade (Standard im Produkt Basis)
Zertifizierte und in der Schweiz produzierte Energie aus erneuerbaren Energiequellen bestehend aus 88% Wasserkraft und 12% Photovoltaik.

naturemade business (für Kunden > 100'000 kWh/Jahr)
Zertifizierte und in der Schweiz produzierte Energie aus erneuerbaren Energiequellen bestehend aus 96% Wasserkraft, davon mindestens 8% Wasserkraft naturemade star. Die restlichen 4% bestehen aus Photovoltaik.

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naturemade star
Nach dem höchsten Standard zertifizierte und in der Schweiz erneuerbar und ökologisch produzierte Energie bestehend aus 45% Wasserkraft und 55% Photovoltaik.

naturemade star business (für Kunden > 100'000 kWh/Jahr)
Nach dem höchsten Standard zertifizierte und in der Schweiz erneuerbar und ökologisch produzierte Energie bestehend aus 96% Wasserkraft und 4% Photovoltaik.

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Netznutzungs- und Energiepreise 2024

Die Feuerschaukommission hat die Stromtarife für 2024 verabschiedet. Gestiegene Energiebeschaffungskosten, höhere Netzkosten und neue Abgaben führen zu Strompreiserhöhungen zwischen 10 und 16 Prozent. Auch die Rückliefervergütungen werden erhöht.

Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Energieverbrauch von rund 4’500 Kilowattstunden zahlt damit rund 3.4 Rappen pro Kilowattstunde beziehungsweise fast 13 Franken pro Monat mehr. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe und einem jährlichen Energieverbrauch von rund 13’000 Kilowattstunden betragen die Mehrkosten durch den höheren Verbrauch rund 37 Franken pro Monat. Für Gewerbe- und Industriekunden resultieren im Vergleich zum Jahr 2023 je nach Bezugsprofil bis 16% höhere Strompreise.

Einerseits trägt die anhaltende Energiekrise massgeblich zu den steigenden Energiepreisen bei. Die Strompreise am Grosshandelsmarkt sind 2021 unter anderem aufgrund von höheren Brennstoff- und CO2-Preisen, historisch niedrigen Füllständen in den Gasspeichern sowie Kraftwerksausfällen und -abschaltungen massiv angestiegen. Mit dem Krieg in der Ukraine und der europaweiten Trockenheit verschärfte sich die bereits angespannte Preissituation weiter und erreichte im August 2022 historische Höchstwerte. Die EWA musste trotz der sehr hohen Preise bereits Energie für das Jahr 2024 und die Folgejahre einkaufen. In der Zwischenzeit hat sich die Preissituation zwar etwas entspannt, die Marktpreise sind verglichen mit den Jahren vor 2021 aber weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung ist ungewiss, zumal die europäische Energiekrise noch nicht ausgestanden ist.
Andererseits hat der Bund 2022 die «Stromreserve» (Wasserkraftreserve, Reservekraftwerke, Notstromgruppen) geschaffen, um die Stromversorgung im Winter 2022/23 zu gewährleisten. Die Kosten für diese Notfallmassnahmen fliessen 2024 erstmals in den Netznutzungstarif des Strompreises ein und tragen damit ebenfalls zum Strompreisanstieg bei. Alle Tarifbestandteile (Energie, Netznutzung und Abgaben) zusammen führen zu einer durchschnittlichen Erhöhung über alle Segmente der Grundversorgung von rund 15 Prozent.

Erfassungszeiten
Hochtarif (T1)      Montag bis Freitag jeweils von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Niedertarif (T2)   Während der übrigen Zeit.

Rückliefertarife

Die Vergütung der Netzeinspeisung von Strom (inkl. Herkunftsnachweis) aus Photovoltaikanlagen wird von 15 Rappen auf 16 Rappen pro Kilowattstunde erhöht.

Stromreserve

Der Bundesrat hat im Winter 2022/23 zahlreiche Massnahmen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit ergriffen. Dazu gehören unter anderen die Wasserkraftreserve, die Reservekraftwerke sowie die Notstromgruppen. Gemäss Verordnung über die Errichtung einer Stromreserve für den Winter (Winterreserveverordnung, SR 734.722) werden die Kosten des Bundes über das Netznutzungsentgeld an die Endkunden abgewälzt. 

Zählerwesen

Weiterführende Informationen zu den Stromzählern finden Sie hier.

Zuständige Stelle

Strom

Telefon +41 71 788 96 71

Strompreisvergleich

Eine Übersicht über sämtliche Strompreise der Schweiz finden Sie hier.